#16 Eine KI Innovationsreise mit dem STARTPLATZ AI Hub
Shownotes
In dieser Folge sprechen wir mit Jakow Smiri, dem Geschäftsführer des AI Hub Startplatz, über die aktuelle Entwicklung der künstlichen Intelligenz in Deutschland. Wir erfahren, welche Chancen und Möglichkeiten der AI Hub für Gründer, Unternehmen und Besucher bietet – und welche Herausforderungen Deutschland noch bewältigen muss, um im internationalen Wettbewerb um KI-Innovationen mitzuhalten.
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00:00:02: Dikuzis, der Podcast rund um das digitale Ecosystem aus dem Rheinland.
00:00:12: Herzlich willkommen, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, zu einer neuen Folge von Dikuzis.
00:00:17: Mein Name ist Georg Brune und wir sind heute das Gast im Startplatz E.I.
00:00:20: hab hier im Düsseldorfer Medienhafen.
00:00:23: Der Startplatz ist ein echtes Aussingenschild für die Innovationskraft unserer Region.
00:00:33: und die jüngsten Erfolge seiner Alumni zeigen, wie stark dieses Ökosystem ist.
00:00:39: Das Düsseldorfer KI Startup Cognigy laut Gardner ein weltweiter Lieder beim KI.
00:00:46: Software für Kundendialoge wurde im Juli vom US-Konzern NICE für neunhundertfünfundfünfzig Millionen Dollar übernommen.
00:00:55: Und gerade erst hat das Alumni Startup Taxio den Exit geschafft.
00:00:59: Es wurde vom europäischen Markführer Wismu übernommen.
00:01:03: Das zeigt eindrucksvoll, welches Potenzial hier entsteht.
00:01:06: Und mitten in diesem pulsierenden Umwelt sitzt mir heute meinen Sprechspartner gegenüber, Jakov Smirin.
00:01:14: Herzlich willkommen, Jakov, zu unserem Podcast.
00:01:17: Danke, schön, hier zu sein.
00:01:18: Bevor wir jetzt von einem echten Fachmann mit Umsetzungskompetenz erfahren, was es
00:01:23: braucht,
00:01:24: um vom Basswort KI zur produktiven Umsetzung zu kommen, hier eine kurze Vorstellung.
00:01:31: Unser heutiger Gast ist Jakov Smirin.
00:01:34: Er ist die treibende Kraft hinter dem Startplatz AI Hub in Düsseldorf und Experte für künstliche Intelligenz.
00:01:42: Er verantwortet die Umsetzung und Weiterentwicklung von KI-Initiativen und baut Brücken zwischen Technologie und Business.
00:01:51: Davor war er als AI-Konsultant und Dozent im Startplatzekosystem aktiv.
00:01:57: unter anderem mit AI Bootcams, Masterclasses und den AI Fridays.
00:02:03: Ausgebildet.
00:02:04: an der Universität Duisburg-Essen verbindet er technologische Tiefe mit unternehmerischem Pragmatismus.
00:02:12: Heute sprechen wir über echte Use-Cases, Learnings aus der Einführung und was es braucht, KI skalierbar zu
00:02:20: machen.
00:02:23: Jakov,
00:02:24: wenn man auf die letzten
00:02:25: Monate schaut, Auszeichnungen, große Exzits, starke Dynamik im Ökosystem.
00:02:30: Da merkt man, wie viele gerade in Bewegung ist.
00:02:34: Was bedeutet das für dich als Verantwortlicher des EI Habs Düsseldorf und welche Dynamik nimmst du aktuell wahr?
00:02:42: Im Vergleich zum letzten Jahr spüre ich sehr viel mehr Dynamik in den Businessen, in den deutschen, kleinen, mittelständischen Unternehmen, weil letztes Jahr war es meistens einfach bei einem Intro geblieben und dann hat man erst mal ein Jahr lang nichts mehr von den Firmen gehört.
00:02:57: Heute ist es wirklich so, dass die Firmen uns teilweise überlaufen und auch direkt Implementierung haben möchten und auch wirklich diese ganzen Sachen, die wir in Zeigen umsetzen möchten, nicht mehr davon träumen.
00:03:09: Bevor wir tiefer einsteigen, welche Rolle übernimmst du hier am Startplatz AI-Hub und wie verstehst du deine Mission?
00:03:16: Ja, ich sehe mich so ein bisschen als die Spinne im Netz.
00:03:20: Also ich bin überall beteiligt, da ich der Geschäftsführer vom AI Hub bin, muss ich also mich überall mit meiner Nase so gesehen reingehen.
00:03:31: Und da bin ich sowohl in den Businessgesprächen, wenn es um BtoB Business geht, dass ich die ganzen Discovery Calls mache und auch die Planung für Implementierung.
00:03:43: Wo ich am meisten drin stecke, momentan, ist der Key Manager.
00:03:47: Also ich gebe jeden Tag Kurse für Quereinsteiger.
00:03:51: Und das erfüllt mich total, muss ich ehrlich sagen, weil da sieht man auch, wie man die Menschen momentan transformiert.
00:03:57: Also Leute, die nichts mit AI oder Informatik oder Computern teilweise zu tun hatten, trauen sich jetzt endlich, dieses Thema anzugehen und sich wirklich um hundred-achtzig Grad drehen und auf einmal Sachen schaffen, die sie vorher nicht geschafft haben.
00:04:12: In einer Studie heißt es, achtzig Prozent der Unternehmen in NRW arbeiten schon mit KI.
00:04:18: Das klingt ja erst mal beeindruckend, aber was steckt wirklich dahinter?
00:04:21: Wie erlebst du den Status quo in deiner Arbeit mit Unternehmen?
00:04:25: Ich glaube auch, dass achtzig Prozent der Unternehmen arbeiten mit KI ist in dem Fall richtig, weil KI ist nicht nur chatchi-pti oder generative KI, so wie wir es heutzutage kennen.
00:04:38: KI existiert schon seit langer Zeit im Automatisierungsbereich, sprich, wenn eine Firma wie die Schufa die Credit Scores errechnet hat, dann ist es auch mehr oder weniger über einen schlauen Algorithmus gewesen.
00:04:51: Daher diese Achtzig Prozent zählen auch da ein.
00:04:56: Aber wir sehen einfach, dass generative KI wird jetzt erst nach und nach genutzt.
00:05:01: Also diese Achtzig Prozent der Unternehmen arbeiten schon mit KI.
00:05:04: Das sind meistens automatisierte Prozesse.
00:05:07: Du hast es eben schon mal erwähnt am Eingangs.
00:05:10: Viele Firmen stehen an dem Punkt.
00:05:12: Sie wollen mit KI starten, wissen aber nicht genau wie.
00:05:16: Wie sieht aus deiner Sicht der Weg von der ersten Idee bis zum produktiven Projekt aus?
00:05:23: Also der erste Punkt ist erstmal alle müssen im selben Boot sitzen.
00:05:27: Es kann nicht sein, dass einer viel mehr weiß als die anderen und dann irgendwie vorpreischt.
00:05:33: Das bringt sehr viel... Unmut im Team und auch ein bisschen, sag ich mal, Angst, dass man vielleicht wächst rationalisiert wird.
00:05:42: Deswegen ist es super, super wichtig, die Menschen alle mit in einen Boot zu nehmen, die Mitarbeiter zu schulen und erst dann, wenn die Mitarbeiter auch dementsprechend genug Expertise haben oder Kompetenz, dass man dann diese ganzen Themen aktualisiert und im Endeffekt mit KI aufbereitet.
00:05:59: Vorher würde man einfach sehr, sehr viel im Kreis laufen.
00:06:03: Dabei kommt ja oft auch die Frage, braucht es zwingend IT oder Dataspezialisten oder können Fachabteilungen auch selbst die ersten Schritte machen?
00:06:12: Wie gesagt, ich glaube die Basics sind das allerwichtigste und die Basics kann jeder lernen.
00:06:18: Da braucht man nicht Data Specialist sein oder irgendwie ein KI Entwickler.
00:06:23: Ganz im Gegenteil, ich glaube tatsächlich, dass die besten Erfolge können, Leute aus Expertisegebieten machen.
00:06:30: die jetzt nichts mit KI zu tun haben, wie zum Beispiel ein Marketingmanager, kann einen wesentlich besseren Marketingplan aufsetzen, als ich es könnte, obwohl ich viel mehr mit KI arbeite.
00:06:39: Also im Endeffekt, die Expertise in der Nische ist sehr, sehr wichtig.
00:06:43: Deswegen, solche Fachbereichteams könnten sehr viel alleine aufleisten.
00:06:48: Wenn man so wie du in die Praxis schaut, welche Technologien oder Plattformen siehst du aktuell am häufigsten im Einsatz?
00:06:55: Und warum gerade diese?
00:06:57: Also klar.
00:06:58: Generative KI ist momentan überall im Einsatz und vor allem natürlich Open AI, weil sie einfach momentan das Zug fährt, diese ganzen Revolution sind, sag ich mal.
00:07:08: Also die ganzen Funktionalitäten, Fähigkeiten, alles gibt's dort.
00:07:14: Als erstes.
00:07:16: Aber wenn wir uns dann in Deutschland bewegen, dann kommt direkt der Datenschutz und dann können wir diese ganzen Sachen nicht benutzen.
00:07:23: Und dementsprechend nutzen wir dann halt in solchen Business-Bereichen viele lokale Modelle, wie zum Beispiel das Lama-Modell von Meta.
00:07:33: Und dementsprechend auch lokale Software, wie zum Beispiel NADN, momentan riesengroß in den Nachrichten überall.
00:07:42: NADN eine deutsche Firma tatsächlich, wo man auch echt stolz drauf sein kann aus Berlin und haben jetzt mittlerweile eine Evaluation von uns von sechs Milliarden.
00:07:52: Wir steuern darauf die zwei Milliarden zu und dementsprechend haben wir hier wieder ein.
00:07:56: Unicorn, das von den meisten Firmen benutzt wird.
00:08:00: Also hier sehen wir lokale On-Premise-Lösungen momentan im Korn.
00:08:05: Und wo beobachtest du die Stolpersteine, die die Unternehmen beim KI-Start ausbremsen?
00:08:11: Ja, Daten, definitiv Daten.
00:08:13: Oftmals stellen sich Unternehmen vor, dass die Sachen schaffen können, wie zum Beispiel einen Kundenservice zu automatisieren oder mit KI zu verbessern.
00:08:23: Und die haben gar keine Kundengespräche, die man nehmen kann als Trainingsdaten.
00:08:29: Wir sehen einfach, dass momentan die Firmen da dranscheitern, die richtigen, qualitativ hochwertigen Daten der KI zu geben, um halt auch hochwertige Ergebnisse zu erzielen.
00:08:42: Und was ist da der Lösungsweg, wenn man das vom Vornherein nicht hat?
00:08:47: Die meisten Firmen haben tatsächlich viele Prozesse, die einfach die Daten nicht abspeichern.
00:08:53: Sie erheben diese Daten, aber speichern sie nirgendwo ab, sammeln sie nicht in einer Datenbank.
00:08:58: Und das ist natürlich der erste Prozess, den ich hier machen würde.
00:09:01: Erst mal identifizieren, wo sammeln wir Daten, wo erheben wir diese und wie können wir diese qualifizieren und abspeichern.
00:09:09: Studien so zur KI zeigen jetzt auch, dass große Unternehmen deutlich mehr in KI investieren als die Mittelstände.
00:09:16: Wie können die KMUs verhindern, dass sie den Anschluss verlieren?
00:09:20: Also große Firmen haben den Vorteil, dass sie viel mehr Geld haben als kleine Firmen.
00:09:25: Dementsprechend können sie einfach auch viel mehr investieren und auch einfach ausprobieren.
00:09:30: Auf der anderen Seite haben aber natürlich große Firmen, so Corporates, das Problem, dass sie sehr schwerfällig sind.
00:09:36: Also wenn sie einmal rollen, dann rollen sie gut, aber sie müssen erst mal ins Rollen kommen.
00:09:40: Und das haben wir ja gesehen.
00:09:41: Microsoft alleine hätte nie im Leben diese KI-Revolution so starten können wie OpenAI.
00:09:46: OpenAI war ein kleines mittelständisches Unternehmen, bis es dann zu einem riesengroßen Konzern wurde.
00:09:52: Also ich glaube, dass jedes kleines Unternehmen die Chance hat, sich viel schneller zu bewegen, als ein Konzern es jemals tun könnte.
00:10:00: Also im Endeffekt, die Mut haben, sich wirklich damit auseinanderzusetzen, die Daten aufzubereiten und etwas zu schaffen, was für seine Nische wichtig ist.
00:10:09: Das können jetzt die KMUs gegenüber dem großen Unternehmen schaffen.
00:10:15: Zwei Themen, die gerade hier in Europa auch viele beschäftigen.
00:10:18: Das ist einmal Weiterbildung und Regulierung.
00:10:21: Welche Lernformate funktionieren wirklich und was sollten Unternehmen jetzt schon tun, um gut auf den AI Act vorbereitet zu sein?
00:10:32: Also der AI Act sagt im Endeffekt auch als Allererstes voraus, dass ein Mitarbeiter KI-Kompetent sein muss.
00:10:39: Und dementsprechend sehe ich das genauso.
00:10:43: dass jeder, der so ein hocheffektives Werkzeug benutzt, auch lernen muss, wie man es benutzt.
00:10:49: Wenn ich in einem Handwerk bin und ein Dachdecker einen Hammergeber, dann hat er auch gelernt, mit diesem Hammer umzugehen und wird sich den Hammer nicht irgendwie ins Auge schlagen.
00:10:58: Und genauso ist es jetzt auch mit AI.
00:11:00: Also wir müssen lernen, die Basics zu verstehen, nachzuvollziehen, wie eine AI funktioniert, um diese dann auch sorgsam und richtig zu verwenden.
00:11:09: Also das ist das erste, worauf sich die Firmen einstellen müssen.
00:11:14: Sie müssen ihre Mitarbeiter K.I.
00:11:16: kompetent machen und das ist eigentlich die einzige Möglichkeit, wie man sich auch auf die ganzen anderen Regulierungen vorbereitet.
00:11:23: Wenn der Mitarbeiter kompetent ist, dann weiß er auch, wie man dokumentiert, was es für Fallstricke gibt und worauf man achten
00:11:30: muss.
00:11:30: Und welche Lernformate funktionieren?
00:11:33: Also, wir merken, es kommt echt auch auf den Menschen noch mal an.
00:11:38: Es gibt die Beratergruppe, bei denen funktioniert Druckbetankung, die mögen das sogar, würde ich sagen.
00:11:44: Die mögen es innerhalb von einer Woche alles erklärt zu bekommen und dann laufen die weiter alleine.
00:11:50: Es gibt aber auch Leute, die sagen, das ist so viel und ich schaffe es gar nicht neben meiner Arbeit, dass sie es lieber über bestimmte sechs Monate gestreckt haben möchten, diese Information.
00:12:00: Da kommt es echt auf den Menschen an, mit dem wir sprechen.
00:12:04: Gut, zum Abschluss die Zukunftsfrage.
00:12:07: Wenn du Geschäftsführern im Rheinland drei konkrete Schritte für die nächsten zwölf Monate empfehlen würdest, welche wären das?
00:12:16: Habe ich jetzt eben schon mehrmals gesagt, glaube ich, aber die Weiterbildung der Mitarbeiter ist äußerst wichtig.
00:12:22: Also das wäre, glaube ich, auf meiner Platz eins, das ich sagen möchte.
00:12:26: Jeder, der Mitarbeiter hat, macht sich schlau, ermutigt die wirklich in der EI, sich einzutauchen, weil das macht euch auch eure Firma stark, wenn eure Mitarbeiter in dieser neuen Welt auch umgehen können.
00:12:40: Der zweite Punkt, den ich hier sehe, ist ganz klar die Datenqualität, also Datenaufbereiten, Daten sammeln und schauen, was habt ihr überhaupt für Prozesse und wie können wir diese Prozesse automatisieren mit den Daten, die wir haben?
00:12:54: Der dritte Punkt ist es, im Endeffekt alles on-premise zu bringen, weil in Deutschland ist der Datenschutz nun mal sehr wichtig und wir müssen uns auch auf den AI-Akt vorbereiten.
00:13:03: und da sind die meisten Geschichten... On-Premise am sichersten.
00:13:08: Das heißt, wir müssten ein Server aufbauen, wir müssten irgendwie gucken, dass wir auch diese ganzen Modelle bei uns hosten und nicht über Amerika oder China uns beschaffen.
00:13:17: Und das wären die drei Punkte, also Mitarbeiter schlau machen, Daten aufbereiten und ein Server On-Premise sicher machen.
00:13:26: Vielen Dank, Jakob, für die spannenden Einblicke und dafür, dass du uns so klar gezeigt hast.
00:13:32: worauf es bei der Umsetzung von KI wirklich ankommt.
00:13:36: Damit sind wir auch schon wieder am Ende dieser Podcast-Folge.
00:13:39: Wer mehr über den Startplatz EI Hub erfahren möchte, schaut gerne auf der Webseite vorbei oder kommt zu den EI Fridays oder Masterclasses hier im Medienhafen in Düsseldorf oder im Media Park in Köln.
00:13:52: Und natürlich freuen wir uns über Feedback, Fragen und Vernetzung über LinkedIn.
00:13:56: Bis zum nächsten Mal bei Dekosis.
00:13:58: Danke fürs Zuhören.
00:13:59: Auf Wiederhören!
00:14:01: Dankeschön.
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